Die Spangla Chroniken
Zu Beginn der Neuzeit beginnt auch die Geschichte des Wirtshaus Spangla. Schon damals ist das Gasthaus zentraler Ort der Begegnung, der von Bauern, Handwerkern und Dienstboten ebenso geschätzt und frequentiert wird, wie von Beamten und Kaufleuten. Die Wurzeln reichen jedoch viel tiefer und führen zurück bis ins 14. Jahrhundert, als sich das Ahrntal mit den Bergwerken Taufers und Prettau ganz dem Kupferabbau widmete.
Daniela & Frank erzählen …
Wir sind ein Teil dieses historischen Gebäudes geworden, wir möchten das Haus der nächsten Generation so weitergeben und hoffen, dass es so möglichst noch weiterhin 1000 Jahre Bestand hat. Im Spangla sind besonders stolz, dass wir es geschafft haben ein junges und engagiertes Team, das mit viel Leidenschaft und Herzblut für das Wohl unserer Gäste sorgt, aufzubauen. Wir legen großen Wert darauf, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder - vom Gast bis zum Mitarbeiter - geschätzt und respektiert fühlt.
Eine Zeitreise
Neue Berufszweige finden ihren Weg in die Welt, darunter auch die der „Spengler“*, der Namensgeber der Familienlinie „Spangler“ und des „Spangla“. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts nimmt die Auftragslage der Kupferschmiede jedoch rapide ab – eine neue Erwerbstätigkeit muss her. Die Familie Spängler findet diese im alpinene Saumhandel.
* Handwerksberuf, Bearbeitung oder Herstellung vone Metallgegenständen
Auf Saumpfaden über die Pässe der Alpen
Der Job des Säumers ist kein Zuckerschlecken, denn die Saumtransporte über den Alpenübergang der Birnlücke und den Krimmler Tauern (2.634 m) sind mühevoll und zu jener Zeit nur mit Pferd, Maulesel oder Ochsen machbar. Auf diesem Weg konnte man hohe Zölle und Abgaben vermeiden und den Austausch von Salzburger Salz, Südtiroler Weinen aber auch Luxusgütern wie Seide und Gewürzen organisieren und eine Verbindung zwischen Nord und Süd schaffen.
Erste Schritte in der Welt des Gastgewerbes
Es ergibt sich, dass Familienmitglieder ins Gastgewerbe einsteigen und um 1600 eine Gaststätte entsteht, die den Grundstein für die Zukunft legt. Nicht nur zur Stärkung und zum geselligen Beisammensein kehrt man hier ein, sondern auch um das ein oder andere Geschäft zu machen. Schließlich sind die Gastleute für ihre rege Handelstätigkeit und ihren guten Riecher weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ab der Neuzeit macht sich das Gasthaus so einen Namen im lukrativem Weinhandel. Ein Verdienst, der im Wappenbild mit der Weintraube berücksichtigt wird. Zusammen mit den zwei aufrecht stehenden Löwen bildet es das Firmenzeichen der Spängler Bank, aber auch jenes des Spanglwirts in Sand in Taufers.
Kluge Entscheidungen haben die Spänglerfamilie weit gebracht. Und der Spangla? Der zählt heute zu den ältesten Wirtshäusern im Ahrntal und ist noch immer beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
eigentümer Albert erzählt …
Ich habe mit den Kindern Verena und Georg das dem Abriss nahestehende Hotel übernommen und über die vergangenen Jahre mit viel Herzblut aufwändig restauriert. Nur lokales Naturmaterial wurde verwendet und hochwertig verarbeitet
Fassade mit Charakter
Nostalgie liegt spürbar in der Luft, wenn man das Haus betritt. Schlagartig fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit, als noch Kurgäste mit der Eisenbahn nach Sand in Taufers fuhren, um in den Heilquellen von Bad Winkel zu baden. Vieles hat sich im Laufe der Zeit verändert und aus dem einstigen Spanglwirt ist nach der liebevollen Restaurierung ein unverwechselbares Hotel geworden, im Außen wie auch im Inneren. Die Seele und das historische Flair wohnen dem Haus noch immer inne – in den Steinmauern mit den urigen Gewölben, im geselligen Weinkeller, im gemütlichen Eingangsbereich und in der Bürgerstube.
Gemacht aus allem, was der Berg freigibt
Besitzer Albert ist mit Leib und Seele Handwerker. Einen Beruf, den er mit echter Freude und Wertschätzung ausübt. Kein Wunder, dass der Gastgeber selbst Hand angelegt hat: Türen, Täfelungen und Einrichtungselemente stammen aus der Ideenschmiede von Albert, ebenso die Restaurierung der bestehenden historischen Möbel. Den Rest hat man in Zusammenarbeit mit Handwerkern aus der Region gebaut.
Alles fließt.
Alles geht in das andere über. Bodenständig, fest verwurzelt
und dennoch frei –
wie die umliegenden Bergmassive.